MINTerstellar ist ein kartenbasiertes Wissens- und Aktionsspiel, bei dem die Spieler Aktionskarten ausspielen, um Punkte zu sammeln und um mit ihrem Raumschiff zum schwarzen Loch zu reisen.
Dabei kann bei jeder Aktion oder nicht ausgeführten Aktion das Raumschiff kaputtgehen und somit die komplette Weltraummission gefährden.
Spielinhalt
Das Spiel besteht ausschließlich aus großen 14x9cm Karten. Dabei sind 8 davon Ereigniskarten, 42 Aktionskarten, 4 “Spielfiguren”, die Status-Karten und 1 Raumschiff und 1 schwarzes Loch.
Spielablauf
Das Spiel läuft immer in 4 Runden ab, wobei in jeder Runde eine Ereigniskarte zusätzlich die Erfüllung von Aufgaben erschwert.
Ziel ist es, das am Ende der 4 Runden das Raumschiff noch intakt ist und man derjenige Mitspieler mit den meisten Punkten ist.
Punkte erhält man, indem man Aktionen ausführt, oder bei Aktionen von Mitspielern die Antworten auf Quizfragen, Pantomime oder Zeichnungen errät.
Dabei wären wir dann auch schon bei den Aktionskarten. Jeder Spieler erhält zu Beginn des Spiels 4 Aktionskarten, die er in beliebiger Reihenfolge ausspielen kann. Dabei ist es von den Regeln vorgegeben, dass jeder Mitspieler nur einmal raten darf. Wenn niemand die Antwort errät, wird das Raumschiff um eine weitere Stufe “zerstört” und kann nur durch positive Aktionen wieder repariert werden.
Am Ende jeder Runde wird derjenige Spieler Kapitän, der die meisten Punkte hat. Dieser Spieler beginnt auch mit einer Aktion in der nächsten Runde.
Nach 4 Runden, oder wenn das Raumschiff in der letzten “Zerstörungsstufe” angekommen ist, endet das Spiel. Hat man sein Raumschiff als Team zerstört, verlieren logischerweise alle. Es gewinnt nach 4 erfolgreichen Runden derjenige mit den meisten Punkten, also der Kapitän.
Wie “Activity”, nur anders
Bei den Aktionskarten wurde sich definitv an erfolgreichen Modellen wie der “Activity”-Reihe bedient: Malen, Pantomime, Quizfragen, das kommt bei der Zielgruppe der 10-15-Jährigen immer gut an. Dabei wurde die Umsetzung dieser tollen Mechanik aber halt minimal verkackt: Wie soll man denn bitte “Geschmacksrichtungen” oder “Albert Einstein” pantomimisch darstellen? Und vor allem so, dass es die Mitspieler noch verstehen!
Das Niveau der Quizfragen ist für uns schwer einschätzbar. Wir sind uns allerdings sicher, dass nur die wenigsten 4.-9.Klässler wissen, warum z.B. Sauerstoff in Flaschen passt, oder warum Polarlichter entstehen.
Zusammenfassend: Tolle Ideen, leider nicht optimal an die Zielspielergruppe angepasst.
Pluspunkte bei der Gestaltung
Die Grafiken sind alle in einem einheitlichen Stil gehalten und sind für das Thema “Raumschiff, Weltall” ansprechend gestaltet. Man merkt sofort, dass in jeder Quiz-, Ereignis, und Aktionskarte viel Mühe eines Designers drinsteckt.
Auch die Anleitung ist gut geschrieben, ein Siegel, was nicht alle Spiele erhalten: Eine FAQ-artige Sektion mit “Was ist, wenn”-Fragen hilft, wenn man sich im Spielverlauf unsicher fühlt und die letzten 5 Seiten der 15-seitigen Anleitung fassen den gesamten Spielablauf auf einer durchdachten Grafik zusammen.
Kindische Ereignisse
“Vor jedem Satz Himbeer-Milchstraße sagen”, “Vor jeder Aktionskarte einmal springen”, “Die Gestik des Kapitäns nachmachen” sind einfach komische und kindische Aktionen, die zwar im Spielkontext erklärt werden, aber überhaupt nicht in den Spielfluss passen. Einige Ereignisse spielen auch mit der Punkteverteilung und dem Kapitänsstatus, diese sind ganz ok.
Raumschiff-Mechanik
Ganz cool finden wir die Raumschiff-Mechanik: Jede Aktion kann zur Folge haben, dass das ganze Team und damit der Teamsieg gefährdet wird. Auch die Darstellung auf einer Karte, die je nach Raumschiffstatus gedreht wird, ist eine coole Idee, den Status mit einer einzigen Karte darzustellen. Durch diesen Status überlegt man es sich zweimal, im Spiel ein Arsch zu sein oder auch nicht.
Wir hätten uns nur gewünscht, dass es mehr Möglichkeiten gibt, das Raumschiff zu reparieren, außer durch die Aktion “Malen”.
Zusammenfassung
Das Spielprinzip ist eine Fusion aus Teamspiel, Aktionen und Ereignissen. Allerdings scheitert es an den Ideen und der Fähigkeit einschätzen zu können, ob alles stimmig ist. Daher gibt es bei diesem Spiel nur eine geringe Immersion in das Weltraumabenteuer.
Aber hey, das Spiel MINTerstellar wurde 2021 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung veröffentlicht. Die sind jetzt nicht gerade für ihre Spieleklassiker bekannt und somit sehen wir dieses Spiel als ein gelungenes Experiment, unter der #MINTMagie-Kampange ein Spiel von einem Bundesministerium in den Händen halten zu können.
Wenn ihr euch selbst überzeugen wollt, MINTerstellar gibt es in der Stadtbibliothek Freital (Zauckerode) in der Ausleihe! Link
Links:
- MINTerstellar - Stadtbibliothek Freital (Abruf: 31.01.2025)
- https://www.bildungsketten.de/SharedDocs/Videos/de/bmbf/5/53/53101.html (Abruf: 31.01.2025)